Fußwallfahrt nach Trier 2010

Unter der Jahreslosung „Ich bin bei Dir“ machten sich 58 Pilger am 13.05.2010 auf den Weg nach Trier.

Donnerstag, den 13.05.2010 Christi – Himmelfahrt
Wir sind dann auch mal weg!

Es wird wohl wieder eine der schönsten Woche im Jahr werden. Kein Mittelmeer, kein Atlantik, kein Cocktail am Pool, kein Sonnen-baden am Strand. Einfach abschalten, klare Luft atmen, die Natur bestaunen, die Seele in Balance bringen.
Für die Pausen und das gute Essen, für Kaffee und Kuchen, auch für die Übernachtungen ist gesorgt. Die Hänger sind beladen, die Helfer
Arno, Hansi, Peter und Hermann Josef sind fit.
Das Wetter nehmen wir so wie es kommt. Es wird uns auch nichts anderes übrig bleiben.

Der Herr behüte und begleite uns auf allen Wegen. Mehr kann er nicht tun. Jeder Tag, jeder Augenblick wird ein Geschenk sein, für das man danken soll. Nur beten und laufen müssen wir selber.

5.00 Uhr Hl. Messe
„Ich bin bei Dir“ unter dieser Losung machen sich 58 Pilger, darunter 6 Neupilger (Alexandra – Barbara – Rita – Christa – Frank – Heinz), nach der Messe, die Friedhelm mit uns, den Bus- und Radpilgern und viele Angehörigen und Freunden gehalten hat, voller Strapazen auf Pilgerreise nach Trier. Einige aus Neugier, Abenteuerlust, Frömmigkeit oder sie wollen den Glauben erwandern.
„Der Sinn des Pilgerns ist ans Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein!“ (Th. Heuss)

Heinz trägt das Kreuz. (eigentlich sollte es der jüngste Neupilger tragen) Unter Glockengeläut, noch etwas unkontroliert, machen wir uns auf zur Glehner Str. Nach dem Morgengebet machen wir uns auf im Pilgerschritt. Vorweg geht das heutige Pilgerkreuz. Das „Alte Kreuz“ wurde 1913 wegen des Gewichts durch ein leichteres Holz-kreuz ersetzt. Der Korpus ist viel älter. Wie es Tradition ist, geht’s durch Glehn, Aldenhoven bis zum Frühstück in Bedburdyck.

In Scherfhausen am Dorfkreuz, in Aldenhoven, wie auch in Bedburdyck werden die „Fünf Wunden“ gebetet. Bei den „Fünf Wunden“ wird für die Seelen der Verstorbenen des Ortes gebetet, an die sonst niemand mehr denkt.

Frühstück um 8.00 Uhr, wir sind in der Zeit. Jeder hat für sein Frühstück selber gesorgt. Der Kaffee duftet. Ein leckeres Frühstück sättigt nicht nur, es tröstet und hebt die Stimmung.
8.30 Uhr. Die letzten Angehörigen haben uns verlassen. Wir sammeln uns an der Oststr. Einige Informationen erhalten wir von Peter, den kennt ihr ja schon, er ist in diesem Jahr der Boss und gibt an den Ton.
Doch wird die Wallfahrt geleitet zu dritt,
Maria und Thomas die helfen noch mit.
Ganz wesentlich sind die Vorbeter.
Begleiter, da geht man hin wenn man Probleme hat.
Bevor es weiter geht, liest Peter noch den Spruch des Tages vor.

„Wirkliche Pilgerschaft ist keinesfalls nur Sache der Füße. Es ist zuallererst die Sache des Herzens“. (W. Schneller)

Hardy steuert den gelben Bus, Johannes verwaltet das Geld. Anette hat genügend Medikamente und Pflaster bei Bernd bestellt. Bernd mit seiner Tasche ist leider nicht dabei. Er gab mit seiner Anwesenheit den Pilgern etwas Sicherheit. Auch sind die Drei, Magnete mit offenem Ohr, für mancherlei Nöte, das kommt auch mal vor.
Hardy am Steuer, man kann es nicht glauben, dort sieht man die Welt mit anderen Augen. Der Platz vorne ist großzügig bemessen. Der Innenraum lichtdurchflutet, was dem Fahrer am Anfang irritiert. Dann beginnt der Tag mit einer ungeheuerlichen Erfahrung. Knapp 10 Minuten reichen für ein Erlebnis aus. Ein staunender Mitmensch bleibt an der Ampel auf gleicher Höhe stehen, und lehnt sich aus dem Fenster! Ein todschickes gelbes Auto fahren sie. Dieser Vor-gang wiederholt sich öfters und hinterlässt ein gutes Gefühl. Enge Kurven machen dem Bus etwas Mühe. Dabei kann von Trägheit keine Rede sein. Legt man den 1. Gang ein, kennt der Bus kein Halten mehr. In weniger als vier Sekunden schnellt das Tempo auf 80. Und wenn man dann noch den Fuß auf dem Pedal stehen lässt, merkt man an der schwingenden Haarpracht der Drei, wie der laue Maiwind zu einem wilden Orkan auffrischt. Auf Knopfdruck wird der Bus vom Gleiter zum Flighter. Wenn der Bus dann noch den bedauernswerten Autofahrern auf der Überholspur das formschöne Heck zeigt, wird der gelbe Bus für die nächsten acht Tage zum Hingucker. An gelegentliche Komplimente hat sich die Crew inzwischen gewöhnt.
Wenn die Füße nicht mehr wollen, oder die Glieder schmerzen, dann strandet so mancher, um sich für einige Minuten auszuruhen, im gelben Bus.

Nun sind wir unterwegs.

Der Weg wird wieder ein spannender sein. Wie für die Neupilger oder für einige Altpilger wird der diesjährige Pilgerweg eine wichtige Erfahrung sein. Ein Pilgerweg ist alles andere als unwichtig.
Mit Beten und Singen kommen wir um 10.15 Uhr an der ersten Trinkpause in Frimmersdorf an.

10.45 Uhr, Gerti trägt das Kreuz weiter an der Erft entlang.
Wir hören einen Text von Ulrike zur Losung „Ich bin bei Dir“
Weiter geht’s schweigend dann.

Wallfahrten sind nicht modern, sondern zeitlos „attraktiv“.
Wallfahrten zu einer Reliquie, Kirche, hl. Gräber wurden früher als Buße von der Kirche auferlegt. Freiwillig um Ablass zu erbitten, um ein Versprechen einzuhalten, von einer Krankheit geheilt zu werden oder aus anderen Gründen. Um die Hilfe Gottes oder die der Apostel zu erbitten. Auch die vielen Verehrungen von Maria, die vielen geweihten Kirchen am Wege, alte Pilgerkreuze, und in den letzten Jahren ist die Jakobsmuschel wieder an unserem Pilgerweg zu sehen. Dies alles sind Symbole für Geschichte und Gegenwart. Geschichten von Wallfahrten und Legenden könnten viele Bücher füllen.

Pilger und Pilgerweg heute
Wandernde Pilger oder pilgernde Wanderer ohne rechte Glaub-würdigkeit sind so alt wie die Pilgerwege. Die gab es früher und die gibt es heute. Ob die Literaten zu Tatsachen und Geschichte, Mythen und Wahrheit oder Legende Mirakelgeschichte ist, wer kann das beurteilen. Dennoch bestimmt das Ziel den Weg und das Erleben unterwegs. Letztlich bestimmt die beschwerliche, wunderbare Wall-fahrt, dass der Weg das Ziel ist.
Pünktlich um 11.50 Uhr, nach dem Engel des Herrn, kommen wir in Bedburg an.
Nach dem Mittagessen, der Weg ist neu, links geht’s an der Erft vorbei bis wir auf unseren alten Pilgerweg kommen. Wir sind gut in der Zeit, mit den Getränken stehen unsere Helfer jetzt hinter dem Schloss Paffendorf bereit. Ein Stück Straße noch, dann sind wir schon in Thorr bei Familie Valder. Hier gibt’s wieder reichlich Bienenstich von Hedi Kreutz. „Danke“
15.30 Uhr geht’s weiter. Der Weg ist nicht ganz neu, den gingen schon früher die Pilger bis Heppenheim.
Zur Losung: Peter B.
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.

17.30 Uhr, Blatzheim ist in Sicht.
Ein Abendgebet sprechen noch wir,
das war der erste Tag auf dem Wege nach Trier.