Fußwallfahrt nach Trier 2011

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Unter der Jahreslosung "Neige das Ohr deines Herzens" machten sich 59 Pilger am 02.06.2011 auf den Weg nach Trier.

 

 


Donnerstag, 2. Juni 2011


Der Kalender bringt es an den Tag, heute 2. Juni recht spät ist Himmelfahrt in diesem Jahr.

05:00 Uhr Wortgottesdienst mit Friedhelm, Petra und Jutta. Auch Dank an Franzi Ratz (Messdiener). Wir, die Rad- und Buspilger erhalten den Reisesegen. Hubertus reicht Thomas Bommes den Brudermeisterstab. Bevor es hinaus geht, teilt Thomas die Pilgerstäbe und das Kreuz noch aus. Der jüngste männliche Neupilger in diesem Jahr ist Peter Adollfs, der trägt nach alter Sitte das Kreuz aus dem Dorf heraus. Ein Gruß noch hier und da, gute Wünsche und Gebetsaufträge noch hier. So machen wir uns auf den langen Weg nach Trier. Am Pilgerkreuz an der Glehner Strasse noch ein Morgengebet bevor es weitergeht. Vornweg Peter mit dem Kreuz, wir anderen schließen uns an. Noch ist die Stimmung und das Wetter gut. Nach einer gefühlten Ewigkeit der pilgerlosen Zeit, geht es mit stahlblauem Himmel und klarer Luft endlich richtig los.

Himmelfahrt ist der Tag, der unsere Wallfahrt einläutet oder einleitet. Unser diesjähriger (Leiter) Brudermeister Thomas, der fühlt sich ganz fit. An seiner Seite hat er Maria, Hubertus und einige Vorbeter, die helfen mit. Wir machen uns auf den Weg, wie einst die Weisen, um Christus zufinden. Wie jene, die im Stern ein Zeichen Gottes erkannten. So wollen auch wir Pilger Gottes Nähe erfahren. Darum zu beten, dafür aufmerksam zu werden und sich darüber zu freuen, ist Sinn und Ziel unserer Wallfahrt. Innehalten, gemeinsames Beten und Singen, Lachen und Weinen, Schlafen und Aufwachen. Man entdeckt soviel auf einer Pilgerreise. Nicht nur die körperliche Bewegung, auch die Augen entdecken Pflanzen die man sonst nicht wahrnehmen würde. Die Natur dabei erleben und mit allen Sinnen genießen. Spüren was unter die Haut geht und sich wohlfühlen.

Darüber hinaus hoffen wir auf eine erfahrungsreiche Pilgerwoche, mit passenden Gebeten zur heutigen Zeit. Wallfahrten sind Exerzizien auf zwei Beinen. Früher inspizierte man die Truppen hoch zu Ross. Der Brudermeister, in anderen Bruderschaften auch Pilgerführer genannt, muss gut zu Fuß sein. Mal vorne, mal hinten. Er muss die Pilger im Blick haben. Es gibt klare Regeln. Niemand geht vor dem Kreuz. Somit bestimmt der Kreuzträger das Tempo. Die Altpilger wissen, das Kreuz trägt einen. Am Dorfkreuz in Glehn, Aldenhoven und Bedburdyck, an denen wir die „Fünf Wunden“ beten, sind „selige“ Sitzgelegenheiten. Man hat etwas Zeit sich auszuruhen.

07:55 Uhr, Frühstück in Bedburdyck. Früher, wenn man sich keine Namen merken konnte, hieß das „vergesslich“. Inzwischen heißt das „Alzheimer“. Um dem vorzubeugen hat Johannes wieder für alle Namensschilder gemacht. Einige Worte von Thomas hören noch wir, dann sind wir endlich mit 58 Pilgern, darunter 6 Neupilger und 2 Jubilare auf dem Weg nach Trier. Kreuz (Bernhard) voran, und sofort fängt man mit dem Beten an. Die Neupilger sind: Elisabeth Frehn, Sigrid Sintke – Steinmann, Peter Adollfs, Manfred Hebenstreit, Heinz Kolvenbach und Bernhard Schlüter. Die Jubilare: Renate Schynke 20 Jahre und Hardy Jöbges 25 Jahre.

Der VW-Bus. Der VW-Bus ist einer der beliebtesten Fahrzeugklassen. „Mann ist der gelb“, fährt es einem durch den Kopf. Das polierte Gelb ist nicht der Post zu verdanken, sondern unserem Neupilger Heinz Kolvenbach. Die äußere Optik ist wie in all den Jahren unverändert. Er sprüht vor Kraft und Eleganz und wirkt wie ein französischer Landbulle. Kompakt – gedrungen und unglaublich stark. Er rattert, rappelt und schnauft. Sonst gibt es nichts an ihm auszusetzen. Er läuft vor allem auf langen Strecken zu großer Form auf. Er ist der typische Pilgerwagen für alle, die einen Mittelklassewagen fahren können und an den Pilgertagen die Pilger chauffieren dürfen. Er sieht gut aus. Das mag oberflächlich klingen. Das Heck ist klar und übersichtlich mit einer Heckklappe. Der Laderaum ist mit einem Raumwunder zu vergleichen. Um die Pilger, die hinten sitzen nicht zu verletzen, gibt es praktische Helfer wie Ösen und Trennstangen. Standesgemäß gehört ein Chaffeur dazu. Die Arbeit hinter dem Steuer erfordert Kraft und Spaß am Fahren. Zuständig in diesem Jahr ist Christiane, die auch bei Bedarf an unsere Füße will. Die Hinterachse ist luftgefedert, gleitet auch vollbeladen über holprige Strassen dank Christiane sanft dahin. Der Arztkoffer ist voll gepackt. Für einen sorgenfreien Weg ist Anette seit vielen Jahren als ehrenamtlicher Sanitäter für die Pilger da. Neben Johannes, der für das Finanzielle seit Jahren sorgt, sind auch wieder die guten Engel unsere Begleiter. Hemma und Peter, Hansi und Arno dabei.

10:42 Uhr, Frimmersdorf ist unser erster Halt. Zur Losung trägt Hardy vor: Der Weg, auch der Pilgerweg erzählt von Wandel und Verwandlung. Das Wiederkehrende und die neue Erfahrungen.

10:50 Uhr, Manfred trägt das Kreuz. Schweigend geht’s an der Erft entlang. Bei geistlichen und lustigen Liedern kommen wir gegen 11:50 Uhr zum Mittagessen in Bedburg an.

13:00 Uhr, es geht weiter bei Gebet und Gesang an der Erft entlang. Die Sonne macht es uns nicht leicht, deshalb wird unterwegs noch mal was zum Trinken gereicht. Bis Paffendorf geht’s gut voran, in Thorr kommen wir um 15:00 Uhr an. Hier ist der Tisch reichlich mit Hüftgold gedeckt, von Hedi, wie seit Jahren schon. (Danke)

15:45 UhrAuf dem Weg nach Heppendorf berichtet Friedhelm über den Vatertag. Vater sein, Vater - Pflichten - Wünsche - Freizeit. Noch mal alle Kräfte zusammen gerafft, die letzte Etappe bis Blatzheim wird bis 17:45 Uhr bei wolkenlosem Himmel auch noch geschafft. Das Abendgebet mit Thomas sprechen wir, das war der erste Tag auf dem Weg nach Trier.


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