2020

3. Tag - Statio

Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr,
der ist und der war und der kommt.


Jeder Weg braucht ein Ziel, sonst fehlt die Motivation, überhaupt loszugehen.

Ziel des Pilgerweges ist das Grab des Apostels Matthias, bzw. wieder zuhause anzukommen.

Dieses Ziel ist aber nur ein vorläufiges. Es kann etwas von dem erschließen, was das
eigentliche Ziel unseres Lebens ist, endgültig anzukommen bei Gott.

Als Pilger unterwegs zu sein bedeutet nicht, Zeugnis zu geben für eine Weltanschauung.
Als Pilger unterwegs zu sein bedeutet, Zeugnis zu geben von einer lebendigen und
persönlichen Beziehung zu Jesus Christus, die nicht im Nirgendwo endet.
Jesus ist Anfang und Ende!

Von Ihm heißt es: „der ist", jetzt und hier und heute in meiner Gegenwart; -
"der war", im Rückblick auf meine Lebensgeschichte war er immer da; -
„der kommt", als seine Freunde sind wir Miterben.
Für mein Lebensziel bedeutet das Dankbarkeit und Hoffnung.


Gott erleuchte die Augen eures Herzen, damit ihr versteht,
zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid. (Eph 1,18)

3. Tag - Morgengebet

Herr, Du schenkst mir diesen neuen Tag.
Dankbar nehme ich ihn an, aus deinen Händen.
Ich freue mich auf den Weg der mich heute erwartet.

Auf das Neue das ich sehen darf.
Auf die Menschen die mir begegnen und die Gespräche die sich ergeben.
Hilf mir Dich zu entdecken - in meinem Leben und dir näher zu kommen Schritt für Schritt.
Gib mir Kraft für diesen Tag und Mut für meinen Weg.

Schenke mir Zuversicht und Freude trotz aller Anstrengung und begleite mich mit deinem Segen.

Amen.

2. Tag - Statio

Wieder ein paar Gedanken zum diesjährigen Leitwort

Im 12. Kap. des Markusevangeliums  fragen die Schriftgelehrten Jesus,
nachdem sie sich vorher mit ihm gestritten haben: „Welches ist das größte Gebot?“

Darauf antwortete Jesus:“ Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen
und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt
hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Die Verknüpfung dieser beiden Weisungen ist das Besondere bei Jesus. Die Zuwendung
zu dem Gott, den wir verehren und anbeten, kommt dann aus dem Herzen, wenn wir
seine Liebe zu den Menschen teilen. Das zeigt sich in unserem Verhalten, und zwar nach
den Worten Jesu , vor allem in Hilfsbereitschaft und Versöhnungswillen.

Wer die Erwartung hat, dass Jesus ihn auf dem Pilgerweg des Lebens begleitet, muss sich
fragen, ob dieses  große Gebot in seinem Herzen, d.h. im Wurzelgrund seiner Persönlichkeit,
einen Platz hat. Richte ich mein Leben nach diesem Gebot aus? Es ist sehr allgemein gefasst
und muss in der jeweiligen Lebenssituation in konkretes Tun umgesetzt werden.

Dazu hat Jesus uns seine Hilfe versprochen.


Gebet

Herr, schenke uns offene Augen, dass wir den Nächsten sehen,
offene Ohren, zu hören, wo uns der Nachbar braucht,
offene Hände, die weitergeben, was wir empfangen haben,
starke Arme, die zupacken können, wo man uns braucht,
feste Füße, die uns befähigen, weite Wege zu gehen,
ein offenes Herz, das mitempfindet, Liebe, die sich ohne Gegenliebe verschenkt,
Hoffnung, die Zuversicht auslöst,
Glauben, der alles überwindet,
deinen Geist, der uns frei macht. Amen.

2. Tag - Gedanken zum Morgen

Ja, in diesem Jahr pilgern wir im Herzen und mit dem Herzen.

D.h. zum einen: Wir sind unterwegs, an jedem Tag unseres Lebens – aber wohin, zu welchem Ziel?

Unsere Orientierung ist die Botschaft Jesu, die uns am Ziel ein neues Leben im Reich Gottes verspricht.

Zum anderen sind wir mit dem Herzen unterwegs, d.h. unser Blick öffnet sich für andere, für die, die uns
nahe stehen, aber auch für die weiter Entfernten, für die Leidenden und Hilfsbedürftigen. Sie sollen Platz
finden in unserem Herzen und unseren Weg begleiten.


Dazu eine Geschichte:

Was glücklich machen kann

Ein junger Mann betrat die Praxis eines Arztes, der wegen seiner Weisheit berühmt war. „Ich bin sehr reich“,
sagte er, aber im Herzen unendlich traurig. Viele Ärzte haben mich schon untersucht, aber ich bin kerngesund“.

Der Arzt nahm aus einem Schrank einen Kasten, der voller Spiegel war. Dann stellte er  Fragen. Auf jede
Frage hin :Besitzen Sie ein Haus – haben Sie Aktien.-   -  einen Sportwagen -  eine Freundin -  einen gut
bezahlten Job – heftete der Arzt, wenn die Frage mit „JA“ beantwortet wurde, einen Spiegel an die Wand.
Schließlich waren ringsum nur noch Spiegel zu sehen.

„Was erkennen Sie?“ fragte der Arzt.

„Ich sehe überall mich“; antwortete der junge Mann.

Da lächelte der weise Arzt:“ Hier sehen Sie die Ursache Ihres Leidens, bei allem, was Sie bisher getan oder
sich erworben haben, haben Sie stets nur sich im Blick gehabt. Aber Ihr Herz braucht mehr als das, was man
kaufen oder sich anlachen kann: Es besitzt einen Schlüssel zu den Herzen anderer, um diese zu erfreuen und
zu beglücken. Suchen Sie also überall das Bild Ihres Mitmenschen in den Spiegeln dieser Welt. Nur so
kommen Sie ihrem Glück ein Stück näher.“


Gebet:

Unterwegs

Wir gehen, Herr. Oft wissen wir nicht, wohin. Wir sind unterwegs, Herr.

Oft wissen wir nicht, wozu. Wir sind auf der Suche, Herr.

Oft wissen wir nicht, warum.

Herr, zeige uns die Richtung. Weise uns den Weg, den wir gehen müssen.

Lass uns dabei den Nächsten nicht aus den Augen verlieren.

Ermuntere uns, wenn wir mutlos werden. Hilf uns auf, wenn wir fallen
und sei am Ziel unseres Weges, wenn wir ankommen. Amen.