Nichts geht mehr. Alles steht still.
Pausen in meinem Leben, ich brauche sie. Sie helfen mir, Kräfte zu sammeln, mich auf das
Wesentliche zu besinnen, zu mir selbst zu finden …
Anselm von Canterbury
Pilgern ist eine Chance den Umbruch mit sich selbst kennen zu lernen. Die Zeit für sich selbst zu haben. Die Begegnung mit den Anderen, Frieden mit sich selbst zu schließen.
„MIT FREUDE UMGÜRTET“
Nach dem Reisesegen, Kreuz voran, die Dionysiuskirche im Rücken .So gut beschützt machten sich am 5. Mai 2016 45 Fußpilger mit Brudermeister Hubertus auf den langen Weg zum Apostelgrab im Alter von 15 – 78 Jahren nach Trier.
Als Neupilger machten sich Petra Reyer, Tina Wloczyk, Stefan Donners, Andreas Juntermanns (jüngster Neupilger), Michael Quernhorst und Holger Töpfer mit uns auf den Weg.
Unter uns auch Jubilare: Hans Peter Frehn, Hubertus Kannen beide 10 Jahre, Arno Kreutz 25 Jahre und Hardy Jöbges 30 Jahre.
Die ersten drei Tage sind die Längsten und die Schwersten. Mit beten, singen, meditieren, schweigen und lachen (auch Eierlikör) werden die Kilometer gemeistert. Wenn morgens die Vögel ihren Gesang anstimmten und der Nebel hochstieg waren wir schon unterwegs. In der Kühle des Morgens aufbrechen und losgehen ins Ungewisse. Mal führt der Weg durch schattige Wälder, sonnige Wiesen und über steinigen Pfaden. Es ging bergauf und bergab. Die Sonne meinte es in diesem Jahr manchmal zu gut mit uns. Irgendwann sagt der Körper auch mal nein, aber der Geist sagt noch ein kleines Stück. Man setzt einen Fuß nach den anderen, und dann geht doch noch was. Pilgern heißt beten mit den Füßen. Ein Glücksgefühl wenn das Tagesziel erreicht ist.
Und dann abends, wenn man das Nachtquartier inspiziert hat dann wird der Abend und die Nacht eintönig. Es sei denn, man hat einen Schnarcher im Zimmer. Der Schnarcher schläft seelenruhig und merkt nichts von dem Unmut seines Pilgerbruders. Am Morgen kämpfen sich einige unausgeschlafen aus den Betten und stellen sich der Herausforderung des neuen Tages.Aber auch das gehört zum Pilgern dazu …
Am Freitagmorgen, die Begegnung mit den Korschenbroicher Pilgern. Herzlich war die Begegnung und nach einem gemeinsamen Lied zog jeder in seine Richtung.
Mit einem Ständchen zum 60.Geburtstag von Sigrid begann am Sonntagmorgen unser Pilgertag.
Nach dem Brudermeistersegen am Pöllke war, wie in den letzten Jahren schon, Wortgottesdienst in Neuheilenbach mit Friedhelm der extra aus Schiefbahn dafür angereist ist – Danke.
Am späten Nachmittag wurden wir von unseren Radpilger in Kordel singend begrüßt.
Montag 10.00 Uhr Ankunft in Trier. Mit Applaus werden wir von den Buspilger und Radpilger im Hof von St. Matthias empfangen. Man sieht nasse Augen und beim Einzug schluckt so mancher beim Singen. Nur der Himmel weiß was in einem jeden vorgeht.
Dienstagmorgen nach der Messe, der Himmel ist wolkenverhangen, so treten Fuß – und Radpilger mit Gottes Segen die Heimreise an.
Ab Adenau ist donnerstags um 14.30 Uhr innere Einkehr angesagt. Empfangen werden wir um 17.30 Uhr von Friedhelm, Messdiener Jakob, Radpilger und einige Verwandte an der Glehner Straße.
Mit Glockengeläut, das Kreuz voran, den Kirchturm der Heimat im Blick kehren wir nach acht schönen Wallfahrtstagen zurück.
Einmal infiziert, das Ergebnis motiviert jedes Jahr wieder die Pilgerschuhe zu schnüren.
Marga