Freitag, den 14.05.2010
Gute Menschen strahlen Freude aus,
und wachsen froh ihrem Gott entgegen.
5.45 Uhr gehts von Blatzheim fort. Der Morgen ist trist und wol-kenverhangen. Bei leichtem Nieseln setzen wir unseren Pilgerweg betend fort.
Pilger sind besondere Spezies.
Man sieht sie manchmal (beim gemeinsamen Beten) geschlossen gehen wie bei einer Parade, dann sieht es so aus, als wäre man in Gruppen eingeteilt. Jeder Pilger hat seinen eigenen Schritt. Das wichtigste für alle sind gründlich erprobte Schuhe. Wobei der kluge Pilger um seine zarten Füße weiß, und niemals ohne Vorrat an Pflaster verschiedener Größe auf Pilgerschaft geht. Der echte Pilger hat das nicht nötig. Dessen Schuhwerk ist so eingelaufen, dass es weder drücken noch reiben kann. Er hat trotzdem eine Auswahl an Pflaster in seinem Gepäck. (für alle Fälle)
Gleich danach kommt das Wetter.
Den passionierten Pilger erkennt man sofort, er führt immer, wenn er es auch nicht zugibt, regenfeste Kleidung mit sich.
Die Wolkendecke schob sich auseinander, der kalte Wind ist unangenehm. Es bleibt uns ja nichts anderes übrig als weiterzugehen.
8.20 Uhr, Pause in Gladbach bei Fam. Briem. Wir kommen zeitig an.
8.50 Uhr gehts weiter bis wir sind um 10.20 Uhr bei Bauer Berg dann. Die Bänke sind aufgebaut, Getränke stehen bereit. Der Ablauf ist wie im Märchen bei Hase und Igel. Wenn wir ankommen sind die Helfer immer schon da.
Zur Losung: Rita
In der Stillung von Hunger und Durst nehmen wir Gott wahr, der uns alles schenkt. Was dem Körper gut tut, stärkt auch die Seele.
An der Marienkapelle in Merzenich hinterm See beten wir für unsere lebenden und verstorbenen Angehörigen und Freunde bevor es weitergeht. Von weitem kann man schon die Korschenbroicher Pilger sehn, die sind viel zu früh. Kurze nette Begrüßung, ein gemeinsames Lied, dann jeder wieder in seine Richtung zieht. Für uns gehts jetzt hoch zum Irnischer Berg. An der Stele, die seit 2007 hier steht, eine kleine Rast bevor es zur Zehntscheune geht. Weiter gehts um 13.00 Uhr. Ein kalter Wind begleitet uns zur Marienkapelle.
Ein bunter Blumenteppich leuchtet uns entgegen, die Luft riecht nach feuchter Erde. Den Blumenteppich gestalten die Kommunion-kinder aus dem Ort mit den Katecheten für den Himmelfahrtstag. Leo ärgert mich heute wieder. So kleine Schritte wie du kann ja kein Mensch machen. Wenn es aber auf die Menge der Schritte ankäme, dann hätte Leo mit seinen langen Beinen und großen Füßen ein Problem. Wir könnten nicht gleichzeitig ankommen, weil ich schon einmal da war.
Zur Losung: Maria
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil.
Kurze Pause in Hostel. Mit Singen bewältigen wir die lange Straße bis Schützendorf. Der Weg scheint heute kein Ende zu nehmen, ein steiniger Pfad. Der Raps strahlt über die Felder. So sieht der Früh-ling aus. Die gelb blühenden Pflanzen sind wie Sonnenstrahlen, die aus der Erde kriechen. Wenn nur die Kälte nicht wäre. Unser näch-ster Halt ist in Kall, wo wir um 16.10 Uhr kommen an. Trotz des kalten Wetters, Anette hat viel zu tun. Das Geschäft blüht. Urft Jugendwaldheim, unser Ziel für heute erreichen wir um 17.30 Uhr.
Die Fronten sind geklärt. Keine rote Linie, keine Absperrung, trotz-dem ist die Grenze da. Die Männer unten, die Frauen oben. Auf unserer Pilgertour schlafen immer Männer und Frauen getrennt.
Zwar gehören Frauen und Männer zusammen, suchen und finden sich meist, doch richtig verstehen tut man sich doch nur unter seinesgleichen. Mal ehrlich, die Männer verstehen sich sowieso am Besten. Sie denken einfach, unkompliziert und immer geradeaus so wie die Männer eben sind. (meinen Die)
Bevor der Abend endet, ein kleiner Disput mit Dr. Grotenrath und Patientin Gerti. Eine Gerichtsverhandlung wird auf den 16.05.10 nachmittags verlegt. Noch lange liegt man vor Müdigkeit wach,
doch um 4.00 Uhr ist vorbei die Nacht.