Leider konnte ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zu Fuß nach Trier
pilgern. Wenn man jedoch einmal mit dem Pilgervirus infiziert ist, kann man
nur sehr schlecht damit abschließen. Aus diesem Grunde reifte in mir die Idee,
mit dem Fahrrad nach Trier zu pilgern. Ich fand noch einige andere ehemalige
Fußpilger, denen es genauso ging.
Gemeinsam beschlossen wir, uns in diesem Jahr mit dem Fahrrad auf den Weg
nach Trier zu machen. Wir konnten noch 2 Neupilger von dieser Idee überzeugen,
so dass wir uns mit 7 Fahrradpilgern und 2 Begleitern am 14.05. auf den langen
Weg zum Grab des Heiligen Matthias machten. Alle waren voller Erwartungen,
was so alles auf uns zukam.
Nach ca. 100 km erreichten wir Kall, unser erstes Tagesziel. Der erste Teil der
Strecke war sehr angenehm, da es noch flach war. Ab Zülpich wurden wir jedoch
gefordert. Stets ging es auf und ab. Des Öfteren mussten wir unsere Fahrräder
schieben. Bei einem guten Abendessen wurde noch mal über den Tag geplaudert.
Alle waren zufrieden, aber auch sehr müde und freuten sich nur noch aufs Bett.
Am nächsten Morgen waren alle wieder fit und frohgelaunt. Nach dem Frühstück
stiegen wir wieder frohen Mutes aufs Fahrrad. Doch schon nach einigen 100
Metern kam die erste Steigung und wir mussten unsere Räder schieben. Bis zum
Kylltalradweg hieß es dann immer wieder schieben-fahren-schieben-fahren. In
Birgel bremste unser Neupilger Günter etwas zu stark und stieg unfreiwillig ab. In
diesem Moment wurde uns allen klar, wie wichtig es war, einen Helm zu tragen.
Nach ca. 80 km erreichten wir unser Tagesziel.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter auf dem Kylltalradweg, der uns bei St.
Thomas direkt in den Zug führte. Nachdem wir die höchste Steigung auf unserem
Pilgerweg mit dem Zug bewältigt hatten, ging unsere Fahrt auf dem Kylltalradweg
weiter. In Kordel trafen wir die Begleitmannschaft der Fußpilger. Nach einem
kurzen Plausch schwangen wir uns wieder auf unsere Drahtesel, denn Trier war
nicht mehr weit. Am späten Nachmittag erreichten wir unser Ziel.
Am Montagmorgen fuhren wir per Fahrrad zur Basilika. Auf dem Abteihof
begrüßten wir die Fußpilger. Pater Hubert hieß uns alle herzlich willkommen. Mit
großer Gott wir loben dich, zogen wir gemeinsam mit den Fuß- und Buspilgern in
die Basilika ein.
Spätestens jetzt wurde uns allen bewusst Wir hatten es auch per Fahrrad
geschafft. Es war ein erhebendes Gefühl. Mit der abendlichen Lichterprozession
ging dieser schöne Tag zu Ende.
Nach der Pilgermesse am nächsten Morgen machten wir uns auf den Heimweg.
Wir fuhren an der Mosel entlang bis Ürzig, wo wir bei der Weinkönigin
übernachteten.
Am nächsten Morgen stiegen wir wieder frohgelaunt auf unsere Fahrräder. Unser
Weg führte uns nach Bullay. Von dort nahmen wir den Zug bis Düsseldorf. Die
SBahn brachte uns dann nach Büttgen. Dort verabschiedeten wir uns herzlich
von unserem Mitpilger Günter und fuhren dann mit dem Fahrrad wieder in
die Heimat. Als wir den Kleinenbroicher Kirchturm sahen, wurde uns allen
bewusst Eine sehr schöne Fahrradwallfahrt auf der wir viel gebetet, gesungen
aber auch gelacht haben, ging zu Ende.
Bedanken möchte ich mich bei unseren Begleitern, die immer zur Stelle waren,
wenn sie gebraucht wurden und auch für unser leibliches Wohl sorgten.
Ich freue mich auf die nächste Fahrradwallfahrt mit so einer tollen Truppe.