Vor gut einem Jahr erzählte Maria mir begeistert von ihren Erfahrungen bei der Fahrrad-Wallfahrt nach Trier. Eine Gruppe der St. Matthias-Bruderschaft Kleinenbroich, der Maria angehört, organisiert seit einigen Jahren eine Fahrrad-Pilgerfahrt zum Grab des Hl. Apostel Matthias.
Spontan habe ich dann gesagt, dass ich so etwas auch gerne einmal ausprobieren würde, da ich ei-nerseits auch schon zu Fuß nach Trier gepilgert bin, andererseits aber auch gerne mit dem Rad fahre.
Zum Schluss des Gespräches meinte Maria dann, dass sie zum Anmeldetermin für die Wallfahrt 2014 an mich denken würde.
Ende 2013 erhielt ich von Ihr dann einen kleinen Zettel mit dem Datum „30. Mai 2014 Wallfahrt“.
Nun war ich am Zuge. Da ich auch das Gefühl hatte, eine kleine Auszeit würde mir gut tun, habe ich, nachdem ich das mit dem Urlaub an meinem Arbeitsplatz geklärt hatte, zugesagt, mich der Gruppe der Fahrradpilger anzuschließen.
Es fanden nun mehrere Vortreffen statt, wobei ich dann die Gruppe kennen lernte und diese auch mich. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl, dass das klappen könnte.
Nur ein Problem hatte ich. Im Verlauf der Treffen stelle sich heraus, dass alle Teilnehmer mit E-Bikes ausgerüstet waren, nur ich nicht.
Aus mehreren Gründen hatte ich aber auch nicht vor, mir ein E-Bike zuzulegen oder zu leihen. Was tun – doch noch absagen? Nach einigen schlaflosen Stunden habe ich dann entschieden, meinem Rad und mir zu vertrauen und sagte mir, das schaffst du schon, zumal mir meine Mitpilger bestätigten, dass sie die Tour auch schon mit normalen Rädern bewältigt hätten. Darüber hinaus würde selbstver-ständlich in der Gruppe aufeinander gewartet.
Um noch mehr Sicherheit zu haben, habe ich dann meinen Fahrradfachhändler in Herrenshoff aufgesucht und ihn gebeten, mein Rad noch mal zu inspizieren und für diese Tour fit zu machen.
Von der Organisatorin Resi wurde mir eine Liste mit den notwendigsten Dingen, die man als Rad-Pilger dabei haben sollte, mitgegeben. Hierzu gehörten u.a. auch ein Fahrradhelm sowie die orange-farbene Sicherheitsweste, Regenkleidung für alle Fälle und auch Sonnencreme, falls der Regen sich netterweise woanders niederlassen sollte.
Am Christi-Himmelfahrtstag, den 29.05.2014, begann mit einem Gottesdienst um 5 Uhr morgens in der Pfarrkirche St. Dionysius die Wallfahrt der St. Matthias-Bruderschaft Kleinenbroich.
Pfarrer Marc Zimmermann und Präses Diakon Friedhelm Messerschmidt erteilen allen Fuß- und Radpilgern den Segen für eine gute Wallfahrt.
Die Fußpilger begaben sich danach schon auf ihren Weg zum Apostelgrab des hl. Matthias nach Trier. Wir Radpilger fuhren anschließend wieder nach Hause, da wir ja erst am nächsten Tag starteten.
Der Himmelfahrtstag war regnerisch, kalt und ungemütlich. Ich fühlte mich den ganzen Tag über müde und hatte keine Motivation, meinen Koffer zu packen.
War es die kalte Witterung, war es eine innere Unruhe vor der Pilgertour, ich wußte es mir nicht zu erklären.
Im Verlaufe des Tages habe ich es dann aber doch geschafft, meine Sachen zu packen, die dann am Nachmittag zu Karin gebracht wurden. Für die Tour wurde ein Kleintransporter gemietet, der von Karin gefahren, uns dann auch die nächsten Tage begleitet hat und mit dem dann u.a. das Gepäck zu den jew. Quartieren gebracht wurde.