Fußwallfahrt nach Trier 2015

Die Wallfahrt 2015

 

Wir sind in Hochstimmung. Unsere Gehirnzellen verschaffen uns Glücksgefühle. Es fühlt sich an wie ein Start in etwas altem und trotzdem ist es immer wieder neu. Eine Woche voller Hoffnung und wieder etwas Neues in uns zu entdecken. Eine aufregende, anstrengende Woche, eine Entschleunigung auf Zeit. Machen wir uns auf den Weg, begeben wir uns auf ein Abenteuer dessen Helden wir sind.

 

Christi Himmelfahrt 14.5.2015

Wortgottesdienst, Reisesegen, Kreuz voran. Unter der Losung „Zur Freiheit berufen“ geht es pünktlich mit unserem Brudermeister Thomas und 45 Pilger los. Ein Weg voller Überraschung soll es auch in diesem Jahr werden.

Bedburdyck, Bedburg alles läuft bei Gebet und Gesang nach Plan. Für die Neupilger Peter Ferfers und Marc Juntermanns ist es ein Aufbruch in etwas Unbekanntes. Am Nachmittag in Thorr, wenn die Waden sich wie Elefantenbeine anfühlen, fängt man an zu grübeln. 17.30 Uhr, Blatzheim in Sicht. Das Hochgefühl beim Erreichen des Tageszieles, muss der Anstrengung Platz machen. Die Anforderungen des gestrigen Tages bewältigt zu haben macht uns stark für die Herausforderung des heutigen Tages. Alle Pilger sind gut drauf. Herrlich so durch die Natur zu pilgern mit all den Farben, Düfte, Stimmung und Frieden. Es folgt der lange Freitagnachmittag, der nie enden mag. Unser heutiges Ziel Kloster Steinfeld „Urft“ ist neu auf unseren Pilgerplan.

 

Mit einer Messe beginnt Tag drei. Die Stimmung ist gut, selbst wenn man die Wolken wegschieben möchte. Es geht nicht nur um Sonne und gute Luft wenn man aufbricht. Man spürt am frühen Morgen das Ein und Ausatmen durch den ganzen Körper. Der Blick stößt nicht an Grenzen. Er kann im Grünen ruhen und die Farben wahr nehmen, was unsere Sinne entspannt. Hier draußen, in der Freiheit der Natur und die Begegnung mit all dem anderen Lebendigem. Die Natur kann so erhaben sein, wo man sich so klein und bedeutungslos fühlt. Es ist das Einfache. Wer sich auf eine Wallfahrt einlässt, läuft mit kleinem Gepäck los und kehrt mit großem Gepäck zurück. In Feusdorf Mittagessen, gestiftet von der Familie Kohlen, wird wohl das letzte Mal sein – Danke – Gemeinsames Beten und Singen, gemeinsames Schweigen und Reden. Jeder geht alleine, doch keiner geht für sich alleine. Jeder geht in seinen Schuhen, aber auch immer in den Schuhen des Anderen. Man erfährt das Du und Wir neu. Auch das so viele unterschiedliche Menschen eine Gemeinschaft werden können.

Nimm dir Zeit, dich umzusehen, der Tag ist kurz, um selbstsüchtig zu sein. Nimm dir Zeit zum Lachen, das ist die Musik der Seele. (Irischer Segenswunsch)

 

In der Ruhe liegt die Kraft, genau wie das Herz, das zwischen den Schlägen eine Pause macht. Für eine Pause ist hier an der Matthiaskapelle der richtige Ort. Nach den „Fünf Wunden“, gebetet von den Neupilgern, setzen wir unseren Pilgerweg bis Büdesheim fort.

Mit dem Morgengebet stimmt man sich wieder aufs Pilgern ein. Es geht durch Feld und Flur, wir sind im wahrsten Sinne des Wortes, auf einer Sonntagstour!

 

Pilgern scheint eine beliebte, arbeits– und stressfreie Zeit zu sein. Auch viele junge Menschen entdecken das Pilgern als Entspannung, trotzt der körperlichen Anstrengung. Die Schnelligkeit führt nicht dazu mehr Zeit zu haben, weil andere Aufgaben wichtiger werden. Die Balance finden, dass das Langsame viel schneller das Herz erreicht.

 

Pöllke, Neuheilenbach. Pilger sind wir Menschen… mit diesem Lied endet der Gottesdienst. „Allein wegen dieses Liedes in Neuheilenbach ist mir der Weg nach Trier wert“, so Gerti.

 

Ab Kyllburg gönnt man sich im Bus etwas Schlaf. Singend werden wir in der Kirche in Kordel von den Radpilgern erwartet. Eine kleine Marienandacht halten wir hier, bevor die Jubilare  Klaus Michalak 10 Jahre, Giesela Behr und Andreas Erkes 15 Jahre, Udo Bix 20 Jahre und Bernd Zettner 25 Jahre von der SMB Kleinenbroich geehrt werden. Johannes Meuser wurde für viele Jahre Vorstandsarbeit ebenfalls gebührend verabschiedet. Jetzt noch 3 Km bis Burg Ramstein, wir sind für heute am Ziel.

 

Ein neuer Tag liegt vor uns. Nach einigen Kilometer strammen pilgerns, können auch schon mal Beine und Füße wehtun, aber alleine die Vorstellung in drei Stunden Trier zu erreichen motiviert, die Zähne zusammen zu beißen und weiter den Fuß vor den Anderen zu setzen. Jeder Schritt verbraucht Energie. Auch mit kleinen Schritten gelangen wir ans Ziel und auf dem Abteihof herrscht reges Treiben.

 

Um 10.15 Uhr kommen wir an. Viele Angehörige, die Buspilger und Radpilger sind schon da. Mit Applaus empfängt man uns. Das Herz rast wie in jedem Jahr. Es wird in die Kirche einmarschiert. Vor der Messe werden die Neupilger und Jubilare, Peter Ferfers, Marc Juntermanns und Klaus Michalak sowie Bernd Zettner, von der Abtei geehrt.

 

Großes Pilgerfoto am Brunnen. (etwa 100 Pilger). Hier nehmen wir Abschied von allen Pilgern die heute nach Hause fahren.

 

Dienstag, nach der Messe treten 7 Rad- und 23 Fußpilger die Heimreise an. Übernachtung der Fußpilger in Klausen. Am 7. Tag über Wittlich bis Darscheid zur letzten Übernachtung. Frisch und erholt machen wir uns auf die letzten 25 anstrengenden Kilometer bis Adenau.

 

18.00 Uhr. Man heißt uns in Kleinenbroich willkommen. Dankesreden werden vorgenommen.

 

Nach acht Tagen voller Emotionen, Schmerzen, Freude, harte Betten und schlaflose Nächte, ohne Zeitung, Fernseher endet eine schöne Pilgerfahrt. Unsere Neupilger, ob Rad oder zu Fuß sind gepackt von dem Zauber der Pilgerei. Einigen ist jetzt schon klar, wir sehen uns wieder im nächsten Jahr.

 

Jeden Abend wurde auf dem Smartphone nachgeschaut:

  • wie wird morgen das Wetter
  • wieviele Kilometer
  • wieviele Kalorien
  • wieviele Schritte.

 

1700 Schritte am Tag- und man stirbt später. Menschen, die 1700 Schritte am Tag zurücklegen – und das in mindestens zehn Minuten langen Einheiten -, sterben später als andere. Wer gut 3000 Schritte geht, verringert sein Sterberisiko für die nächsten zehn Jahre sogar um ganze 20 Prozent. (Aus Prisma.)

 

Wir haben dann mal vorgearbeitet…

Eure Marga