2. Tag – Statio

Wieder ein paar Gedanken zum diesjährigen Leitwort

Im 12. Kap. des Markusevangeliums  fragen die Schriftgelehrten Jesus,
nachdem sie sich vorher mit ihm gestritten haben: „Welches ist das größte Gebot?“

Darauf antwortete Jesus:“ Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen
und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt
hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Die Verknüpfung dieser beiden Weisungen ist das Besondere bei Jesus. Die Zuwendung
zu dem Gott, den wir verehren und anbeten, kommt dann aus dem Herzen, wenn wir
seine Liebe zu den Menschen teilen. Das zeigt sich in unserem Verhalten, und zwar nach
den Worten Jesu , vor allem in Hilfsbereitschaft und Versöhnungswillen.

Wer die Erwartung hat, dass Jesus ihn auf dem Pilgerweg des Lebens begleitet, muss sich
fragen, ob dieses  große Gebot in seinem Herzen, d.h. im Wurzelgrund seiner Persönlichkeit,
einen Platz hat. Richte ich mein Leben nach diesem Gebot aus? Es ist sehr allgemein gefasst
und muss in der jeweiligen Lebenssituation in konkretes Tun umgesetzt werden.

Dazu hat Jesus uns seine Hilfe versprochen.


Gebet

Herr, schenke uns offene Augen, dass wir den Nächsten sehen,
offene Ohren, zu hören, wo uns der Nachbar braucht,
offene Hände, die weitergeben, was wir empfangen haben,
starke Arme, die zupacken können, wo man uns braucht,
feste Füße, die uns befähigen, weite Wege zu gehen,
ein offenes Herz, das mitempfindet, Liebe, die sich ohne Gegenliebe verschenkt,
Hoffnung, die Zuversicht auslöst,
Glauben, der alles überwindet,
deinen Geist, der uns frei macht. Amen.